Sonntag, d. 20.05.2018

“Ready to take off – die Drohnen”

Start der neuen Reihe “Drohnenaufnahmen”

Der Copterpilot Ulf Preising und Camoperator Christian Schmitz sind echte Profis in Sachen Luftaufnahmen. Die Flugkünste der beiden Copterexperten sind in der Filmindustrie sehr begehrt. Nicht umsonst zählen sie zu den besten in Europa. Sie begleiten weltweit Projekte und halten spektakuläre Videos aus der Luft fest. Mit ihren Hexa- und Oktocoptern erfüllen sie die höchsten Ansprüche ihrer Kunden und realisieren die Timingwünsche des Regisseurs oder des Kameramannes. Da das Filmen mit Multicoptern auch immer mehr zur Leidenschaft verschiedener Hobbyfoto- und -videografen wird, haben wir mit dem Profi Ulf Preising von der Firma Videocopter (www.videocopter.de) ein Interview geführt.

1. Was war zuerst? Das Filmen oder das Fliegen?

Das ferngesteuerte Modellhubschrauberfliegen faszinierte mich bereits in der Kindheit. Später im teenageralter kam dann die erste Foto-Digitalkamera hinzu – eine Canon IXUS V für 1000 Euro – und es wurden fotoergänzend die ersten Kurzvideos aufgenommen.

2. Woher kommt die Leidenschaft für diese Flugobjekte? und was macht den besonderen Reiz der Luftaufnahmen aus?
Die Leidenschaft kommt durch den 007-agenten James Bond. Schon als kleines Kind liebte ich Hubschrauberverfolgungen in Actionfilmen und zu Weihnachten lag dann zur Nachspielung von Actionszenen das erste Modellflugzeug unter dem Weihnachtsbaum.
Der besondere reiz von Luftaufnahmen liegt in der Perspektive: Sie ermöglichen ganz neue Blickwinkel. Früher für uns unbezahlbare Filmtechniken ersetzen wir heute perfekt. Es ist faszinierend die Natur von oben zu zeigen, Autos zu verfolgen und auf dem Meer Delfine aus der Luft zu begleiten.

3. Welche Rolle spielt die Bildgestaltung innerhalb eurer Filme?
Die Luftaufnahmen setzen in unseren Filmen gezielte Highlights wie z.B. der Überflug von einem explodierenden Auto. aber die Kunst ist nicht das hoch- und Weitfliegen, sondern die Präzision des Objektabfliegens. Der Zuschauer realisiert nicht, dass viele Filmszenen mit einem Copter aufgenommen wurden – wir ersetzen mit unseren Videocoptern Schienen- und Kranfahrten in Bodennähe, das macht die Klaviatur des Fliegens aus.

4. Inwiefern ist eure Tätigkeit “Neu” bzw. welche Neuerungen könnt ihr selbst noch mit einbringen?
Bei Autoverfolgugsjagden hängen wir nicht mehr halb aus einem Hubschrauber in schwindelerregender höhe. heute stehen wir neben dem regisseur fest auf dem Boden und fangen die spektakulären Szenen kontrolliert, fokussiert sicher ein.

5. Welche Projekte begleiten dich?
In Moskau habe ich gerade Luftaufnahmen für ein TV-Portrait gefilmt. Es folgt die Musikvideo-Veröffentlichung eines deutschen top-Stars mit grandiosen Aerial-Shots und als nächstes sind wir für Luftaufnahmen in Polen und im Dezember zum bereits achten Mal in diesem Jahr für eine Golfvideoproduktion in Florida.

6. Wie sieht die Ausrüstung aus?
Unsere arbeitswerkzeuge sind Hexa- und Octocopter. Diese sechs- bzw. achtpropelligen Multicopter liegen perfekt in der Luft und gewähren einen wichtigen Redundanz-Aspekt: Beim Ausfall eines Motors können wir den Copter sicher zurückfliegen. Dies ist bei “hobby-Quadrocoptern” wie dem beliebten DJI Phantom nicht möglich. Da wir für Bootshersteller wie Sea ray Werbevideos auf dem offenen Meer produzieren, fliegen wir Equipment im Wert von teils 80.000 € durch die Luft, da können wir uns Risiken nicht erlauben.
Mein Cam-Operator (Kameramann) Christian Schmitz und ich halten separat eine Fernsteuerungen in unseren händen. Christian verfolgt das Videobild auf seinem 4k-Monitor und steuert mit seiner Funkfernsteuerung die Kamera um 360°. Ich hingegen halte permanent Blickkontakt zu dem Copter und folge per Funkgerät Christians Anweisungen, wie ich den diesen ideal für seine Filmaufnahmen zu fliegen habe. Im Background verfolgt und kontrolliert der Regisseur auf einem Extramonitor live unsere Luftaufnahmen. Wir sind Dienstleister der Filmindustrie und möchten stets die Wünschen unserer Kunden präzise genau erfüllen.

7. Wie kann man sich einen Dreh vorstellen?
Der Dreh beginnt bereits Wochen zuvor in unserer Agentur: Wir beantragen bei den lokalen Behörden die jeweiligen aufstiegs- und Sondergenehmigungen für die geplanten Luftaufnahmen mit Multicoptern über 5kg Abfluggewicht. In Deutschland ist es verboten mit schweren Coptern wild durch die Luft zu fliegen.
auch wenn viele unsere spektakulären Autoverfolgungsjagden kennen: Diese entstehen natürlich nicht auf Autobahnen oder im normalen Stadtbetrieb, dafür werden extra Straßen abgesperrt und teilweise fliegen wir auf extra gebauten Filmautobahnen.
am Drehtag selbst besprechen wir mit dem Regisseur die Flugroute, erläutern mit unserer Erfahrung was machbar ist und führen dann zwei, drei Testflüge durch. Denn bei einer Explosion muss der “one-take” einfach perfekt umgesetzt werden.

8. Was waren die spektakulärsten und unvergesslichsten Momente?
Emotional sicherlich der Erstflug unseres ersten Multicopters nach monatelangem Werkstattbasteln, damals noch ohne GPS-technologie! Filmerisch gehören immer wieder Boots
Das Verfolgungen, z.B. in Spanien, dazu – aber auch die Verfolgung hunderter Heißluftballons kürzlich in Warstein war ein riesen Highlight.

9. Welche Haltung habt ihr zur Fotografie und zum Filmen?
Wir fotografieren sehr gerne mit unserer Fotokamera (Canon 5D Mark III) und betreiben im Dortmunder Stilwerk die Galerie “Schmitz von Preisinger”. Wir fotografieren aber auch für unsere Kunden: Die Stadt Bergkamen hat uns kürzlich für die Fotografie eines neuen Stadtkalenders beauftragt. aber bewegte Bilder finden wir natürlich doch schon spannender.

10. Wie sehr ist das auch (noch) ein Hobby?
Wir haben wörtlich unser Hobby zum Beruf gemacht. täglich sind wir in der Luft, aber da geht es nicht um die “just-forfun”-Fliegerei – das ist Business. an freien tagen lassen wir das Copterequipment gerne in unserer Werkstatt. anders im Urlaub: hier reizt mich die Fliegerei nach den ersten tagen dann doch wieder und ich mache ein paar Luftaufnahmen fürs Urlaubsvideo in Turnschuhen am Strand, das ist dann Hobby pur…

11. Welche Tipps hast du für Anfänger und Hobbypiloten?
Übertreibt es nicht! Wer sich einen Copter gekauft hat, möchte sofort losfliegen, nachdem er sich etliche Youtube-Videos angesehen hat, das ist ganz normal. aber ein Multicopter ist kein Modellauto, das man gegen die Wand fährt und nichts passiert: Stürzt der Copter ab ist er zu 90 % defekt und auch kleine Einstiegsmodelle im 300-800 €-Preissegment sind viel Geld.
Das hoch- und Weitfliegen ist nicht schwierig, es sind keine Hindernisse im Weg, aber bei der Start- und Landungsphase gibt es immer wieder Probleme. Wir bieten extra Schulungen für angehende Multicopterpiloten an und führen Sie in die Multicopterwelt Schritt für Schritt ein. aus unserer Sicht sind das wichtige Übungsstunden!

12. Abschließend: Filmen ist für mich …
Leidenschaft gepaart mit Begeisterung, Technik und Vielfallt.

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